Die sieben Kommunen des „Bischofswerdaer Landes“ – das sind neben der Stadt Bischofswerda die Gemeinden Burkau, Demitz-Thumitz, Frankenthal, Großharthau, Rammenau und Schmölln-Putzkau – entwickeln derzeit ein „Regionales Entwicklungskonzept (REK)“. In diesem werden derzeit gemeinsame Ziele und Maßnahmen für eine zukunftsgerichtete Entwicklung der gesamten Region aufgestellt. Im Rahmen der Konzepterstellung fand im Juni in den Räumlichkeiten des Lebenshilfe-Vereins in Bischofswerda eine Zukunftswerkstatt für Bürgerinnen und Bürger statt.
Die Veranstaltung begann mit der Begrüßung des Oberbürgermeisters Prof. Große. Dieser stellte die Handlungsfelder des REK vor. Die Anwesenden hatten anschließend die Möglichkeit, ihre Wünsche und Anmerkungen zu den verschiedenen Handlungsfeldern an vier Stationen zu notieren.
Wichtig war den Teilnehmenden, beispielsweise in Hinsicht auf die Siedlungsentwicklung, barrierefreies Wohnen und die Sanierung alter Häuser sowie Innenstadtverdichtung als Gegensatz und Ergänzung zu neuen Baugebieten. Bezüglich der Wirtschaft wurden kontroverse Diskussionen geführt, inwiefern der Einzelhandel in Konkurrenz zum Onlinehandel noch zukunftsfähig ist. Hinsichtlich der Mobilität wurden hauptsächlich Wünsche bezüglich des öffentlichen Nahverkehrs laut, die von der besseren Gestaltung von Schulbushaltestellen bis hin zur Beseitigung der Tarifhürden zwischen VVO und ZVON sowie der Barrierefreiheit an Haltestellen reichten. Um die Jugend und die Kinder der Region zu unterstützen, wurde die Schaffung und Förderung von Begegnungsorten und eine professionell begleitete Digitalisierung der Schulen gewünscht. Die Prozesse der Digitalisierung sollen laut der Anwesenden weiter voranschreiten, auch um die interkommunale Vernetzung zu stärken. Um dem Ärztemangel zu begegnen, wünschten sich die Teilnehmer die Bündelung der Fachärzte und Zahnärzte in einem Medizinischen Versorgungszentrum. Die bessere Verfügbarkeit regionaler Produkte war ebenfalls ein Thema der Veranstaltung.
Nach den Besonderheiten des „Bischofswerdaer Lands“ gefragt, zeigten die Befragten sich durchweg positiv, sprachen von einem ländlichen, lebenswerten Raum, in dem sich die Menschen gegenseitig helfen und in dem Beruf und Familie gut miteinander vereinbar sind. Die Erholung in der Natur bei gleichzeitig zentraler Lage wurde ebenfalls als Besonderheit genannt.
Die Gedanken, Wünsche und auch die Kritik der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zukunftswerkstatt gingen weit über die genannten Beispiele hinaus und werden nun in der weiteren Bearbeitung des Konzepts nach einem Abwägungsprozess mit einfließen.