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Geschichte Ortsteil Schmölln

erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1300

Geschichte Ortsteil Schmölln

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist in dem ältesten Kirchenbuch von Schmölln überliefert. Darin befindet sich die Feststellung, dass im Jahre 1300 der damalige Lehnherr mit dem Papst Bonifatius VIII. ausgestellten „Bäbstl. Fundation Brieff“ die Erlaubnis zum Bau eines Gotteshauses erhalten hat. Die Besiedlung des Ortes ist jedoch schon viel früher erfolgt und lässt sich anhand von Funden zumindest bis in die Jahre 1200 – 1000 v. u . Z. nachweisen.

Die ersten Siedler in Schmölln waren Slawen. Das erkennt man noch heute am Ortsnamen, dessen slawische Bedeutung einen Hinweis auf die hier ausgeübte Beschäftigung, Pechsieden, gibt. Ein weiterer Hinweis auf die ursprünglich slawische Bevölkerung gibt die Anlage des Ortes in seinem ältesten Teil. Während hier (am Mühlteich) in Ansätzen noch die Anlage eines slawischen Rundligs zu erkennen ist, wurde mit dem Erscheinen der Sachsen, Thüringer und Franken das Dorf entlang des Schwarzwassers zu einem Reihendorf mit Waldhufen entwickelt. Schmölln ist bis Mitte des 19. Jhs. von Landwirtschaft mit seinen 3 Rittergütern beherrscht worden. Erst ab etwa 1845 setzte, wesentlich beschleunigt durch den Bau der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn zwischen Dresden und Breslau, ein Aufblühen des Handwerks und der Industrie ein. Hierbei spielte der im Klosterberggebiet vorgefundene Baustoff Granit eine hervorragende Rolle. Nicht nur dass die heimische Bevölkerung beim Brechen und Verbauen des Gesteins jetzt ganzjährig die Möglichkeit hatten Geld zu verdienen, es wurden dadurch Steinmetze aus vielen Ländern wie Schlesien, Bayern, Franken, Österreich und Italien angezogen. Die Bevölkerung explodierte regelrecht. Nachdem Schmölln 1879 an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, waren hier die Bedingungen für Industrieansiedlungen so gut, dass 1892 eine Glashütte mit bis zu 200 Beschäftigten den Betrieb aufnahm.

Die jetzige Wirtschaft des Ortes liegt in den Händen von Handel, Handwerk, Dienstleistung, kleineren Gewerbebetrieben und der Landwirtschaft. Gegenüber dem früheren Industrieort Schmölln ist viel Ruhe eingetreten und damit beste Bedingungen für denjenigen entstanden, der bei Wanderungen durch Felder, Wälder und über die sanften Hügel rund um den Ort sich erholen möchte.

Bei der Erkundung der unmittelbaren Umgebung sind als ständige Wegbegleiter 16 Informationstafeln zu nennen, auf denen mit Bild und Text viel Wissenswertes vermittelt wird (dazu ist eine Broschüre erhältlich). Um gelegentlich eine Pause einzulegen, sind mehrere Ruheplätze eingerichtet. Wobei die Plätze „Tempel“, „Ernst-Langer-Denkmal“ und „Oberhofberg“ besonders reizvolle Aussichten auf Schmölln und die Umgebung ermöglichen. Vom „Oberhofberg“ ergeben sich nach wenigen Schritten in südliche Richtung weite Ausblicke nach Putzkau, Tröbigau und weiter in Richtung Oberland. Als eine Besonderheit in der Oberlausitz lodern in der Walpurgisnacht (30.04./01.05.) auch hier die Hexenfeuer. Im Vorfeld wetteifern Kinder um die Gestaltung der schönsten Hexe.

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